Keramik Rheinsberg bezieht seinen Ton aus dem deutschen Westerwald mit einer stets gleichbleibenden Tonmischung und Qualität. In zwei Rohzuständen werden die Massen geliefert: in einer festen aber formbaren Stangenform und einer flüssigen Masse zum Gießen.
Aus der Stangenform werden „Pressware“ wie Teller, Tassen und Schalen hergestellt. Diese werden mittels einer Stahlform in einer speziellen Pressmaschine hergestellt. Die Henkel einer Tasse werden wiederum gegossen und händisch an die gepresste Tasse angebracht.
Die anderen Artikel werden mittels Gipsformen und dem flüssigen Ton hergestellt. Dabei unterscheidet man zwischen Formen ohne Hohlraum (z.B. Henkel) und Hohlgussteilen (z.B. eine Teekanne). Bei einem Hohlgussteil wird flüssiger Ton in eine Gipsform gegossen, welche die Feuchtigkeit des Tons entzieht. Je nach Artikel dauert es mindestens 3 Stunden bis sich die entsprechende Scherbenstärke des Artikels entwickelt hat. Nach Erhalt der richtigen Scherbenstärke, wird der überschüssige flüssige Ton ausgegossen.
Nach weiteren Stunden des Trocknens, werden die Nähte und Grate an den gegossenen Artikeln händisch verputzt und etwaige Unebenheiten auf der Oberfläche geschwämmt.
Die gepressten Teile werden hingegen „abgedreht“ um das Formöl der Presse zu entfernen bevor die Henkel an die einzelnen Tassen angebracht werden. Die Anbringung erfolgt mit Schlicker (Ton), welcher beide gleich trocknen Teile zusammenklebt. Die gleichmäßige Feuchtigkeit der beiden Teile ist essenziell für einen reibungslosen Klebverlauf. Die anschließende Trocknung eines Artikels muss gleichmäßig erfolgen. Nach drei erfolgreichen Trocknungstagen kann man die Artikel dekorieren.
Die Artikel können mittels Engoben (mit Pigmenten versetzen Schlicker), bunten Glasuren oder Transferbildchen veredelt werden.
Je nach Kundenwunsch werden die Artikel händisch beschriftet, einheitlich bunt oder mit individuellen Motiven dekoriert. Nach Veredlung werden die Artikel in mit einer hochglänzenden oder matten Glasur versehen und palettenweise in den Ofen verfrachtet für den Brand.
Der Ofenbrand bei 1100 Grad Celius dauert mit Aufheizphase des Ofens in etwa 18 Stunden. Nach dem Brand und Abkühlung werden die Artikel sorgfältig verpackt und postalisch verschickt.